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Schulhaus Hinterskirchen – Teilabriss und Wiederaufbau?

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Die Architekten Andrea Püttmann-Schoßer und Werner Meilinger informierten den Gemeinderat Neufraunhofen über den Stand der Planung und die Kostenentwicklung für die Sanierung des früheren Schulhauses Hinterskirchen.

Als überraschend neue Entwicklung hatten sie Bürgermeister Anton Maier darüber in Kenntnis gesetzt, dass anstelle der Sanierung des rechten Gebäudeteils ein Abriss mit Neubau wesentlich sinnvoller ist. Wie die Architekten ausführten, war mit allen Beteiligten abgeklärt, beide Gebäudeabschnitte zu sanieren. Die Eingriffe in den südlichen und jüngeren Abschnitt (aus Richtung Kreisstraße linker Gebäudeteil) können die Bausubstanz weitgehend belassen. Der ältere nördliche Bauabschnitt (aus Richtung Kreisstraße rechter Gebäudeteil) sollte für den Einbau von drei Wohnungen mit einer Stahlbetonbodenplatte, einem Aufzugschacht, Stahlbetondecken und Betontreppen saniert werden. Dabei war wenn möglich geplant, die tragenden Wände im Erdgeschoß und den Dachstuhl zu erhalten.

Aufgrund der Untersuchung des Bodens und der statischen Berechnungen ist es nach Bewertung der Architekten die bessere Lösung, den rechten Bauabschnitt mit den früheren Lehrerwohnungen ohne die Zwischenwand zum anderen Bauabschnitt abzubrechen und mit denselben Grundrissen sowie mit durchlaufendem First neu aufzubauen. Gegenüber dem jetzt durch Leistungsverzeichnisse neu und damit deutlich höher errechneten Kostenanschlag der Rohbaugewerke ergäbe sich damit eine Einsparung von ca. 80.000 Euro. Darüber hinaus würden eine größere Wohnfläche im Dachgeschoß, eine wesentlich bessere Wärmedämmung für alle Wohnungen und vor allem mehr Kostensicherheit für die Gemeinde entstehen. Gerade der letzte Punkt ist bei der derzeitigen Hochkonjunktur der Bauwirtschaft und der Größe der Baumaßnahme für die kleine Gemeinde Neufraunhofen äußerst wichtig.

Dieser doch weitreichende Vorschlag zur Änderung der bisher vorgesehenen Umsetzung wird derzeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern abgeklärt. Dabei geht es vor allem darum, ob und in welchem Umfang damit eine Änderung der bisher zugesagten Förderung mit einem Pauschalbetrag von 888.000 Euro verbunden ist. Eine verbindliche Rückmeldung wird in ca. zwei Wochen erwartet.

Als Grundlage der Diskussion zeigte Bürgermeister Maier die Gegenüberstellung der verschiedenen Varianten auf. Es war ihm wichtig, auf die nach Abzug der staatlichen Förderung verbleibenden Eigenmittel der Gemeinde Neufraunhofen hinzuweisen. Die Architekten brachten vor, dass es nach verbindlicher Mitteilung des Amtes für Ländliche Entwicklung Niederbayern für einen kompletten Neubau keine Förderung gegeben hätte. Nach den ihnen vorliegenden Richtlinien zeigten sie sich optimistisch, dass für den Teilneubau aufgrund der geschilderten bautechnischen Sachlage eine Zuwendung gewährt wird.

Das generelle Vorgehen für dieses Gebäude wurde dann nochmals umfassend diskutiert. Dies wurde gerade im Hinblick auf die neue Zusammensetzung des Gemeinderates für wichtig erachtet. Angesprochen wurde, ob nicht der komplette Abriss des Gebäudes sinnvoll wäre. Dem wurde entgegengehalten, dass dafür keine Förderung gewährt wird. Mit den notwendigen Räumen dürfte ein Neubau auch bei einem kleineren Bauvolumen kaum günstiger kommen als die jetzt nach Abzug der Zuwendungen ermittelten notwendigen Eigenleistungen. Zudem würden drei neue Wohnungen geschaffen, mit denen Mieteinnahmen erzielt werden. Weiter wurde vorgebracht, dass mit dem Eigenanteil der Gemeinde ein ortsbildprägendes und vielschichtig genutztes Gebäude mit umfassender Modernisierung erhalten bleibt.

Die Architekten verwiesen darauf, dass die im Neubau vorgesehenen Nutzungen für den verbleibenden Bauteil wichtig sind. Auch mit der größeren Gestaltungsfreiheit im Neubau würden sie hier keine andere Einteilung der Räume vornehmen. Vorteil des Neubaus wäre zudem eine Anpassung und Vereinheitlichung der Giebelhöhe.

Bezüglich der restlichen Räumung des Gebäudes wurde vorgebracht, dass zum Beispiel Fenster, die Treppe, Türen und handgeschlagene Balken des Dachstuhls zu gegebener Zeit an Interessenten verkauft bzw. abgegeben werden können. Diesbezüglich können die Gemeinderatsmitglieder die Bürgerschaft informieren. Von der Verwaltung wird rechtzeitig vor Beginn der Baumaßnahme in Abstimmung mit den Architekten dazu eine Veröffentlichung vorgenommen.

Der Gemeinderat nahm den Vorschlag der Architekten Meilinger und Püttmann-Schoßer für den Abriss und Neubau des rechten Gebäudeteils des Schulhauses Hinterskirchen zur Kenntnis. Über das weitere Vorgehen zu diesem Projekt wird entschieden, wenn vom Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern eine verbindliche Mitteilung über die Anfrage zur Förderung des Gesamtvorhabens vorliegt.

Interkommunale Zusammenarbeit

Auf Initiative des Amtes für Ländliche Entwicklung Niederbayern und des Regionalmanagers der Stadt Vilsbiburg hat im September im Kloster Weltenburg ein „Findungssemniar“ zur Gründung einer Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) für die Gemeinden des südlichen Landkreises Landshut stattgefunden. Vor allem nördlich der Donau gibt es in Bayern mehr als 100 derartige Zusammenschlüsse mit über 800 beteiligten Gemeinden. In Niederbayern gibt es derzeit 21 ILE-Gruppen. Die Zusammenarbeit betrifft in erster Linie Herausforderungen, die die Möglichkeiten einer Einzelkommune übersteigen und durch freiwillige Kooperationen von Gemeinden unter Wahrung der Eigenständigkeit und einer bürgernahen Verantwortung gelöst werden sollen. Keine Gemeinde kann zur Beteiligung gezwungen werden. Nach Darlegung der Ziele dieser interkommunalen Zusammenarbeit stimmte der Gemeinderat der Gründung einer Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) und dem Erarbeiten der erforderlichen Strategie (ILEK) im interkommunalen Verbund mit Gemeinden im südlichen Landkreis Landshut mit Bestellung einer ILE-Umsetzungsbegleitung zu.

Mit Schreiben vom 18. September 2020 hat der Malteser Hilfsdienst e.V. – Gliederung Velden für die Erneuerung des Einsatzfahrzeugs der „Helfer vor Ort“ einen Zuschussantrag übermittelt. Dafür muss der Verein Mittel von rund 40.000 Euro aufbringen. Allen Mitgliedern des Gemeinderates war dieses wichtige ehrenamtliche Hilfsangebot bekannt. Bei einer Besprechung der Bürgermeister auf VG-Ebene hat Bürgermeister Greimel eine gemeinsame Förderung von 20 % = 8.000 Euro vorgeschlagen. Dieser Betrag soll von den Gemeinden Velden, Wurmsham und Neufraunhofen anhand der Einwohnerzahl anteilsmäßig als Zuschuss gewährt werden. Dazu erklärte der Gemeinderat seine Zustimmung.

Corona und Veranstaltungen

Nach wie vor gelten zum Teil weitreichende Vorgaben zum Schutz vor der Verbreitung des Coronavirus. Das gesellschaftliche, kulturelle und sportliche Leben ist damit sehr eingeschränkt. Dies betrifft auch die anstehenden turnusmäßigen Termine und Veranstaltungen. Gemäß einer einvernehmlichen Entscheidung aller Bürgermeister der Gemeinden im Landkreis Landshut finden in diesem Jahr keine Adventmärkte statt. Glühweinstände sind nur vereinzelt mit Auflagen zu Hygiene und Abstand ohne Selbstbedienung und getrennten Ein- und Ausgängen denkbar. Auf Anfrage der Verwaltung konnte das Gesundheitsamt noch keine detaillierten Vorschriften mitteilen. Der Gedenktag zum Volkstrauertag wird in diesem Jahr nur in kleinem Rahmen ohne Fußmarsch in Gruppen zum Kriegerdenkmal und nur mit einer Kranzniederlegung im kleinen Kreis begangen. Die geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen sind zu beachten. Vom Kreiskrieger- und Soldatenverband Landshut sind noch konkrete Informationen angekündigt. Nach derzeit geltender Abstimmung zwischen den gemeindlichen Feuerwehren wird der Gemeindefeuerball im Jahr 2021 nicht organisiert. Auch diese traditionellen Veranstaltungen wie Christbaumversteigerungen und Gemeindepokalschieße werden nach derzeitigem Stand bis auf weiteres nicht durchgeführt.

Die beauftragte Fachfirma hat in Hinterskirchen zehn schadhafte Kanaldeckel saniert. Es ist vorgesehen, auch in den kommenden Jahren für das Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft Velden wieder eine gemeinsame Aktion für die Instandsetzung von schadhaften Kanaldeckeln durchzuführen.

Im Tagesordnungspunkt Anfragen wurden zur Verbesserung der Verkehrssicherheit angeregt, für die Schüler der Grund- und Mittelschule Velden in Hinterskirchen einen anderen Ort zum Ausstieg aus dem Bus festzulegen. Weiterhin wurde für die Fassade des Gerätehauses der Feuerwehr Neufraunhofen ein neuer Farbanstich angeregt.

Bei der Breitbandversorgung ist für den Ausbau der unterversorgten Haushalte im Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft Velden die Ausschreibung in das dafür vorgesehene Portal eingestellt. Abgabefrist für die Firmen ist am 12. Januar 2021. Die Bürgerschaft wird über das weitere Vorgehen informiert.

Gemäß Mitteilung der Initiatoren an Bürgermeister Anton Maier wurde das Projekt Freiflächenphotovoltaikanlage „Perzl-Sandgrube“ bei Breitenaich eingestellt. Grund dafür waren Auflagen zu einem relativ weit entfernten Einspeisepunkt in das Stromnetz.

Entsprechend der Beschlussfassung des Gemeinderates sind das Gemeindehaus in der Veldener Straße 7, das Wasserwerk mit den Brunnen und der Bauhof mit dem elektronischen Schließsystem ausgestattet. Damit ist eine moderne und individuell programmierbare Zugangsberechtigung geschaffen.

Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung waren Grundstücks- und Personalangelegenheiten zu entscheiden.

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