Fotolia-Lizenzfoto #

Die Verwaltungsgemeinschaft Velden arbeitet wirtschaftlich

von

Gemeinden zahlen 105 Euro Umlage pro Einwohner 

Drei Gemeinden unter einem Dach – das ist die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Velden. Und das „eine Dach“ ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen, laufen doch die Fäden der Verwaltung im Rathaus in Velden zusammen. Auf der jüngsten Versammlung der Verwaltungsgemeinschaft wurde der gemeinsame Haushalt des kommunalen Verbundes beschlossen, dabei wurde die Umlage zur Deckung der Verwaltungskosten auf 105 Euro pro Einwohner festgelegt. Weiteres Thema waren die Vorbereitungen der Kommunalwahlen.

Gemeinsam mit Verwaltungsleiter Thomas Schratzenstaller stellte Bürgermeister Ludwig Greimel in seiner Eigenschaft als Gemeinschaftsvorsitzender im Beisein der Bürgermeisterkollegen Maria Neudecker (Wurmsham) und Bernhard Gerauer (Neufraunhofen) die Eckpunkte des Haushalts vor. Dieser umfasst 1.369.000 Euro im Verwaltungs- und 32.000 Euro im Vermögenshaushalt. Anders als bei den üblichen Haushaltsplänen von Einzelgemeinden geht es im VG-Haushalt allein um die finanzielle Regelung der gemeinschaftlich genutzten Leistungen, vor allem im Verwaltungsbereich. „Die Verwaltungsgemeinschaft hat Vorteile speziell für kleinere Gemeinden. Es wäre keiner in der Lage, mit Ausgaben wie in der VG Velden eine eigene Verwaltung auf die Füße zu stellen“, würdigte Ludwig Greimel den kommunalen Zusammenschluss.

Eine der wichtigsten Grundlagen für die Aufteilung der Ausgaben sind die Einwohnerzahlen der Mitgliedsgemeinden. Velden hat nach den aktuellen amtlichen Zahlen vom 30. Juni 2018 6569 Einwohner, in Wurmsham sind es 1389 und in Neufraunhofen 1078 Einwohner. Vom Verwaltungshaushalt bleiben 948 000 Euro an ungedeckten Kosten übrig, diese werden entsprechend den Einwohnern auf die Gemeinden verteilt, was eine VG-Umlage von 105 Euro pro Einwohner ergibt. Dazu meinte Ludwig Greimel, dass sich die VG Velden hier an der unteren Grenze der Umlagenhöhe bei den Verwaltungsgemeinschaften im Landkreis Landshut bewege.

Steigende Tendenz

Auf einzelne Posten des VG-Haushalts war zuvor gesondert eingegangen worden, so kann die Gemeinschaft beispielsweise 135 500 Euro an Einnahmen aus Gebühren verbuchen. An Kosten für Wahlen sind 18 500 Euro im Haushalt eingeplant, dem steht eine Erstattung durch den Landkreis in Höhe von 6500 Euro gegenüber. An Finanzzuweisungen durch den Freistaat rechnet man mit 167 000 Euro. Die gesamten Personalausgaben schlagen mit 1,12 Millionen Euro zu Buche. Kreditaufnahmen sind für das Jahr 2020 keine geplant. Generell weise die Verwaltungsumlage, heuer 948 000 Euro, eine steigende Tendenz auf, wie die Mitglieder des Gremiums erfuhren: Im Jahr 2013 betrug sie noch 661 264 Euro. Dies zeigt auch, wie stark die Anforderungen an die Verwaltung steigen.

Die vorgestellten Zahlen und damit der Haushaltsplan der Verwaltungsgemeinschaft Velden, fanden anschließend die einhellige Zustimmung der Räte.

Kommunalwahlen 2020

In einem weiteren Tagesordnungspunkt der Sitzung wurden Informationen über die anstehenden Kommunalwahlen vorgestellt. „Die Wahl wird komplex und aufwändig, allein im Kreistag sind es 623 Kandidaten auf einem Wahlzettel, der 80 auf 130 Zentimeter groß ist“, betonte der Veldener Bürgermeister Ludwig Greimel. Entsprechend plane man für den 15. März die Wahlkabinen so groß wie möglich. Der sicher hohe Anteil an Briefwählern bringe es mit sich, dass sehr bewusst gewählt und die Stimmen verteilt würden. In der gesamten VG kommen rund 200 Wahlhelfer zum Einsatz, es wird neun Wahlbezirke geben und insgesamt sechs Briefwahlbezirke. 54 Computer wurden eigens für die Wahl angemietet. „Auf meinem Schreibtisch steht eine ganze Kiste mit USB-Sticks für den nötigen Datenaustausch“, fügte Ludwig Greimel an. Damit sei auch sichergestellt, dass die Wahlergebnisse so schnell wie möglich online abrufbar seien.

Genügend Wahlhelfer

Lobend wurde im Zuge der Sitzung angemerkt, dass man ausreichend freiwillige Wahlhelfer gefunden habe. Wie einstimmig von der Versammlung beschlossen wurde, erhalten diese Helfer mit 30 Euro Erfrischungsgeld pro Person einen kleinen „Anerkennungsbetrag“, wie es Bürgermeister Greimel formulierte.

Ausbau der Breitbandversorgung

Angesprochen wurden im Rahmen der VG-Versammlung auch der Sachstand des Breitbandausbaues in den Gemeinden. Dabei wurden einstimmig Beratungsleistungen, die die gesamte Verwaltungsgemeinschaft betreffen, für eine Summe von 26 525 Euro an das Büro Corwese vergeben. Bei dieser Gelegenheit machte Ludwig Greimel seinem Unmut über das Förderungs-Dickicht bei der Breitbandversorgung Luft: „Die Regularien ändern sich permanent, gleichzeitig haben die Kosten für die Schließung letzter Lücken im Netz für schnelles Internet exorbitante Höhen angenommen.“ Es sei insgesamt unschön, dass die Netzausbau-Problematik herunterdelegiert worden sei auf die Gemeinden. „Ganz nach dem Motto ‘Ihr werdet das schon machen“, wie Greimel kritisierte.

Quelle – Vilsbiburger Zeitung – Lokalteil Velden vom 13. Februar 2020

Zurück