Fotolia-Lizenzfoto #

Das Haus „für alle“ offiziell übergeben

von

Die symbolische Schlüsselübergabe (von links): Bürgermeister Anton Maier mit den Architekten Andrea Püttmann-Schosser und Werner Meilinger

„Für die Gemeinde Neufraunhofen und insbesondere den Ortsteil Hinterskirchen ist heute ein besonderer Tag“, sagte Bürgermeister Anton Maier, als er am vergangenen Samstag die Gäste zur Einweihung des generalsanierten alten Schulhauses willkommen hieß. Er zeigte sich überzeugt, „dass wir mit dem Erhalt des historischen Gebäudes gleichzeitig auch den dörflichen Charakter von Hinterskirchen beibehalten haben“. Ähnlich äußerte sich Hans-Peter Schmucker vom Amt für ländliche Entwicklung Niederbayern: „Das wichtigste Ziel der umfassenden Sanierung war es, den innerörtlichen Leerstand gemeinschaftlich nutzen zu wollen.“

Mit einer Feierstunde wurde die Sanierung des ehemaligen Schulhauses offiziell seiner neuen Bestimmung übergeben. Mit diesem wichtigen Projekt sei es der Gemeinde gelungen, für ein ortsbildprägendes Gebäude eine neue Funktion zu finden für die Vereine und die Dorfgemeinschaft. „Saniert für kommende Generationen“, fasste der Bürgermeister das Projekt zusammen. „Besonders stolz bin ich, dass wir den gesteckten Kostenrahmen mit 1,7 Millionen Euro auch wirklich eingehalten haben“, meinte Maier, der auch auf die Entstehungsgeschichte des Projekts einging.

Architektin hat Heimspiel mir Bravour bestanden

 Mit Andrea Püttmann-Schosser habe die Gemeinde auf eine „Einheimische“ aus dem Hinterskirchner Ortsteil gesetzt, sagte er in Richtung der Architektin. „In der Fußballsprache ausgedrückt, kann ich Ihnen allen versichern, dieses Heimspiel hat Frau Püttmann mit Bravour bestanden.

“Es sei keine alltägliche Aufgabe, ein altes Schulhaus zu einem zeitgemäßen Haus für die Dorfgemeinschaft umzuplanen und dazu zwei kleine Wohnungen zu schaffen. Doch dank der konstruktiven Zusammenarbeit mit Bürgermeister und Gemeinderat habe man immer kostenbewusst gearbeitet und zum Teil unkonventionelle Lösungen gefunden: „Das war manchmal anstrengend, aber immer zielführend.“ Auch die Vereine seien eine große Hilfe gewesen, indem ihre Mitglieder Pflastersteine verlegt, Außenanlagen mitgestaltet oder alte Balken abgeschliffen hätten. In einer Zeit mit Materialknappheit und Lieferschwierigkeiten hätten zudem die ausführenden Handwerksfirmen mit ihrem Engagement zum Gelingen beigetragen.

Landrat Peter Dreier gratulierte der Gemeinde zu dem gelungenen Werk: „Heute wird ein geschichtsträchtiges Haus der Bevölkerung übergeben. In Hinterskirchen sei das Vereins- und Wirtshausleben von Traditionen geprägt.

Was aber Dreier in diesem Zusammenhang ganz besonders freute, ist, dass die beiden Räume im Erdgeschoss nach großen Persönlichkeiten wie „Hans Sperr“ und „Michael Öchsner“ benannt wurden. So etwas finde man nur noch in Gemeinden, in denen die Gemeinschaft miteinander gepflegt werde. Michael Öchsner, der Verfasser des Textes der Bayernhymne, trat hier am 9. Oktober 1834 seine erste Stelle als Hilfslehrer an. Hans Sperr war der Motor für die positive Entwicklung des Trachtenvereins, der unter anderem bei der Olympiade oder beim Papstbesuch in München überregional sichtbar aufgetreten ist.

Pfarrer Tobias Rother erteilte schließlich den kirchlichen Segen für alle Räumlichkeiten und die Menschen, die darin wirken.

Geist und Liebe für das gemeinschaftliche Haus

Bürgermeister Maier sagte abschließend: „Ein Haus bauen, ist das eine, ein Haus beleben das andere. Stein und Mörtel bauen ein Haus, Geist und Liebe schmücken es aus“. In diesem Sinne wünschte er, dass viel Geist und Liebe in das gemeinschaftliche Haus komme. Mit Beginn des neuen Jahres biete ein Unternehmen aus Velden zusätzlich eine Seniorenbetreuung an. Abschließend bestand für alle Gäste die Möglichkeit, das sanierte Schulhaus zu besichtigen.

Schlüsselübergabe

Pfarrer Tobias Rother segnete abschließend die sanierten Räumlichkeiten.

Atelier

Der neue Raum im Dachgeschoss wird als Atelier bezeichnet; dort ist auch ein Trauungszimmer eingerichtet worden

]Vereinsvertreter   Hans Peter Schmucker[ Landrat Dreier

Die Vereinsvertreter zusammen mit Altbürgermeister Bernhard Gerauer (Mitte) und Bürgermeister Anton Maier (rechts); rechts: Hans-Peter Schmucker vom Amt für ländliche Entwicklung und Landrat Peter Dreier.

Quelle: Vilsbiburger Zeitung vom 01.12.2022; Fotos: Hans Kronseder

Zurück